Ein gleichmäßiger Rasen und eine gepflegte Terrasse wünschen sich viele Menschen. Leider breiten sich jedoch immer wieder störende Unkrautpflanzen an den unterschiedlichsten Stellen aus, die sich nicht immer leicht von Hand entfernen lassen. Wem das Jäten der unliebsamen Pflanzen zu mühsam ist, greift gerne auf im Handel erhältliche Produkte zur Unkrautbekämpfung zurück. Um Löwenzahn & Co. effektiv zu Leibe zu rücken, bieten zahlreiche Hersteller diverse Unkrautvernichtungsmittel an, für deren Anwendung jedoch einiges beachtet werden muss. Die verschiedenen Herbizide sind speziell für die in der Gebrauchsanleitung beschriebenen Einsatzgebiete hergestellt und können nicht universell eingesetzt werden.
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Die gesetzlichen Bestimmungen zur Anwendung
Der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln ist im § 12 (2) des deutschen Pflanzenschutzgesetzes genau geregelt. Erlaubt ist die Anwendung nur auf gärtnerisch, forst- oder landwirtschaftlich genutzten Böden (Rasen, Garten, etc.), auf versiegelten Flächen (Wege, Terrassen, Pkw-Stellplätze, etc.) dürfen die Unkrautvernichter jedoch nicht verwendet werden. Die Gründe hierfür liegen darin, dass die Mittel hier nicht ins Erdreich eindringen und somit nicht biologisch abgebaut werden können. Sie versickern nicht und gelangen mit dem Oberflächenwasser in die Kanalisation, was zu großen Problemen in Klär- und Wasserwerken führen kann.
Das Verbot erstreckt sich auch auf die Anwendung der Unkrautvernichtungsmittel in der Nähe von oberirdischen Gewässern, daher sollten diese nicht in der Umgebung von Flüssen, Bächen, Seen oder Teichen zum Einsatz kommen. Eine Missachtung dieses klar geregelten Verbots stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einem Bußgeld bis zu einer Höhe von 50.000 EUR geahndet werden. Daher ist es ratsam, die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten und Herbizide vorschriftsmäßig anzuwenden. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass diese Verbote nicht nur für käuflich erworbene Unkrautvernichter gelten – auch beliebte Hausmittel wie etwa Essig oder Kochsalz dürfen in konzentrierter Form nicht auf versiegelten Flächen angewendet werden. Da der Einsatz von Herbiziden auf befestigten Flächen untersagt ist, sollten die hartnäckigen Eindringlinge dort ausschließlich mechanisch bekämpft werden (Hochdruckreiniger, Hacke, Gasflamme, etc.).
Gepflegte Rasenflächen ohne Unkraut
Ein ebenmäßiger und gepflegter Rasen erfreut jeden Hausbesitzer. Leider sind jedoch auch bei gepflegten Rasenflächen bereits nach kurzer Zeit unerwünschte Pflanzen anzutreffen, die aufgrund ihrer Robustheit selbst durch das regelmäßige Rasenmähen nur unwesentlich in ihrem Wachstum gestört werden. Die häufigsten Vertreter sind beispielsweise Löwenzahn, Wegerich, Ehrenpreis, Weißklee und Gänseblümchen. Da Rasengräser einen hohen Nährstoffbedarf besitzen, kann ein Nährstoffmangel das Wachstum der deutlich genügsameren Unkrautpflanzen begünstigen. Bei mangelnder Pflege verdrängen diese hartnäckigen Wildpflanzen die Rasengräser in immer stärkerem Maß. Um diese Entwicklung größtenteils zu unterbinden, ist eine gepflegte und dichte Grasnarbe notwendig, die den Unkrautpflanzen bereits die Ansiedlung deutlich erschwert. Im Handel sind Rasenherbizide erhältlich, mit denen Gartenfreunde die Unkräuter wirksam bekämpfen können. Viele Hersteller bieten darüber hinaus spezielle Kombi-Produkte an, die zusätzlich noch einen Rasendünger enthalten. Die meisten Unkrautvernichter für Rasenflächen gewährleisten eine gute Wirksamkeit bei vielen Unkräutern. Vor dem Kauf sollte daher genau darauf geachtet werden, welche Arten bekämpft werden müssen. Leicht zu bekämpfen sind Unkräuter wie etwa Weißklee, Wegerich, Gänseblümchen oder der allseits bekannte Löwenzahn. Allerdings gibt es auch sehr hartnäckige Pflanzen wie etwa Sauerklee oder Hahnenfuß, die etwas schwieriger zu entfernen sind.
Die richtige Anwendung der Unkrautvernichter
Die beste Zeit für die Anwendung sind die Monate Mai bis August. Um die bestmögliche Wirkung der Rasenherbizide zu erreichen, ist eine gute Vorbereitung notwendig. Ideale Bedingungen für eine hervorragende Wirksamkeit sind milde Temperaturen und ein leicht feuchter sowie nicht zu kalter Boden. Kündigt sich Nachtfrost an, sollte die Anwendung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Auch sollte darauf geachtet werden, dass es ca. acht Stunden nach der erfolgten Anwendung nicht regnet, damit das Mittel nicht von den Pflanzen abgewaschen werden kann. Bei stärkerer Bodentrockenheit ist eine Wässerung des Rasens etwa 24 Stunden vor dem Einsatz des Unkrautvernichters ratsam. Dann ist die Bodenfläche am nächsten Tag noch leicht feucht, der Rasen selbst ist jedoch trocken.
Da die Wirkstoffe der Rasenherbizide von den Unkräutern über die Blätter aufgenommen werden, sollte der Rasen vor der Anwendung nicht gemäht werden. So bleibt eine möglichst große Blattoberfläche erhalten und die Wirkstoffe werden besser aufgenommen. Die Anwendung kann entweder mit einer Gießkanne oder mittels einer speziellen Gartenspritze erfolgen. Die Gießkanne bietet den Vorteil der genaueren Anbringung auf bestimmte Stellen. Dies gewährleistet eine ortsgenaue Behandlung der vom Unkraut befallenen Stellen. Auch ist es ratsam, für die Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels eine eigene Gießkanne zu verwenden und diese später nicht zum Blumengießen zu verwenden. Auch sollte sorgsam darauf geachtet werden, dass die geliebten Gartenpflanzen nicht durch die Herbizide in Mittleidenschaft gezogen werden.
Die Wirkungsweise der Herbizide
Unkrautvernichtungsmittel lassen sich in zwei Gruppen unterscheiden: selektive Herbizide und Breitbandherbizide. Während die letzteren Mittel bei einer Vielzahl der Unkräuter Wirkung zeigt, ist dies bei selektiven Unkrautvernichtern nur bei bestimmten Unkrautpflanzen der Fall. Sogenannte vollsystemische Totalherbizide wirken sowohl gegen ein- wie auch gegen zweikeimblättrige Pflanzen. Sie sollten nur sehr
gezielt und mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie nicht zwischen Unkraut und Nutzpflanze unterscheiden und bei unsachgemäßem Gebrauch auch die Gartenpflanzen angreifen können. Spezielle Rasen-Unkrautvernichtungsmittel gehören zur Gruppe der selektiven Herbizide und bekämpfen lediglich die unerwünschten Kräuter, während die Rasengräser verschont werden. Rasenunkräuter gehören zur Gruppe der zweikeimblättrigen Pflanzen. Bei ihnen wachsen aus einem Samenkorn bei der Keimung zwei Keimblätter, bei Rasengräsern jedoch nur ein Blatt. Die Hersteller der Herbizide nutzen diesen Unterschied, da die naturidentischen Wirkstoffe ausschließlich zweikeimblättrige Pflanzen beeinflussen. Die chemischen Mittel enthalten künstlich imitierte Pflanzenhormone, die in hohen Dosen ein unkontrolliertes Wachstum anregen, was letztendlich zum Absterben der Pflanzen führt. Meist enthalten die Mittel verschiedene Wirkstoffe, um eine breit gefächerte Wirksamkeit zu garantieren. Einige Hersteller bieten auch Unkrautvernichter an, die eine besonders gute Erfolgsquote bei der Bekämpfung bestimmter Pflanzen bieten. Beispielsweise gelangen Herbizide, die von den Blättern der Unkrautpflanze aufgenommen werden, von dort zur Wurzel und töten die Pflanze ab. Diese Mittel eignen sich besonders gut bei Wurzelunkräutern (Winde, Brennnessel, etc.).
Bekannte Hersteller & Wirkungsweise der Produkte
Einige der bekanntesten Marken für Unkrautvernichtungsmittel sind beispielsweise Roundup, Bayer, Compo, Neudorff, Monsanto, Celaflor und Banvel. Je nach Produzent unterscheiden sich die Unkrautvernichter sowohl in der Zusammensetzung der jeweiligen Wirkstoffe wie auch in der Wirkungsweise. Nachstehend einige Beispiele für die unterschiedlichen Produkte bekannter Hersteller:
- BAYER Langzeit-Unkrautfrei (Wirkstoffe: Glyphosate, Flufenacet und Metosulam): Laut Hersteller erfolgt durch die Inhaltsstoffe eine zweistufige Wirkungsweise, bei der Glyphosat das Unkraut direkt angreift und Flufenacet sowie Metosulam die Keimung der Unkrautsamen verhindern.
- BAYER Loredo Universal-Rasenunkrautfrei (Wirkstoffe: Diflufenican und Mecoprop-P): Universal-Blattherbizid zur Anwendung auf Rasenflächen. Wirkt laut Hersteller auch zuverlässig gegen hartnäckige Unkräuter wie Sauerklee, Hornkraut, usw.
- COMPO Vorox Unkrautfrei Direkt (Wirkstoff: Glyphosat): Der Wirkstoff dringt bis in die Wurzelspitzen vor und wirkt bereits zuverlässig nach nur einer Anwendung.
- COMPO Floranid Rasendünger gegen Unkraut + Moos (Wirkstoffe: 2,4-D, Dicamba und Eisen(II) Sulfat): Kombinationsprodukt aus Unkrautvernichter, Moosvernichter und Rasendünger.
- CELAFLOR Bio-Unkrautfrei Essanol (Wirkstoff: Essigsäure): Wirkungsvolles Kontaktherbizid zur Bekämpfung von Unkraut.
- CELAFLOR Rasenunkrautfrei Weedex (Wirkstoffe: 2,4-D, MCPA, Dicamba und Mecoprop-P): Die Kombination aus vier Wirkstoffen gewährleistet eine wurzeltiefe Bekämpfung von mehr als 40 unterschiedlichen Unkraut-Arten.
- ROUNDUP LB Plus Unkrautfrei (Wirkungsstoff: Glyphosat): Bekämpft als Total-Unkrautvernichter effektiv und sicher zahlreiche Unkräuter mit wurzeltiefer Wirkung.
- NEUDORFF Finalsan AF UnkrautFrei Plus (Wirkstoffe: Pelargonsäure und Maleinsäurehydrazid): Die Wirkung tritt bereits einige Stunden nach der Behandlung ein, das Produkt bietet eine gute Wirksamkeit auch gegen hartnäckicke Unkräuter (Giersch, etc.).
- NEUDORFF Finalsan AF Gierschfrei (Wirkstoffe: Pelargonsäure und Maleinsäurehydrazid): Ein spezielles Unkrautvernichtungsmittel, das eine besonders gute Wirkung gegen problematische Unkräuter wie Giersch oder Ackerschachtelhalm besitzt.
Der bekannteste Wirkstoff: Glyphosat
Die effektivsten Herbizide enthalten meist den Wirkstoff Glyphosat, der zur chemischen Gruppe der Glyzine gezählt wird. Er findet sowohl in der Landwirtschaft wie auch bei Hobbygärtnern auf der ganzen Welt
Anwendung und bietet eine außergewöhnlich große Wirkungsbreite. Breitbandherbizide wirken gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Unkräuter und gelten als sichere, schnelle und kosteneffektive Unkrautvernichter. Kein anderer Wirkstoff verfügt über einen ähnlichen Wirkungsmechanismus. Auch zahlreiche Herbizid-Produkte für den Gartenbereich enthalten diesen bereits im Jahr 1950 entwickelten Wirkstoff. Glyphosat ist der einzige Wirkstoff, der das Enzym EPSPS blockiert, welches Pflanzen zur Synthese von Aminosäuren benötigen. Der in letzter Zeit etwas umstrittene Wirkstoff gilt als größtenteils unbedenklich für das Grundwasser, da er fest im Boden gebunden wird und somit nicht in den Wasserkreislauf gelangt.
Fragen & Antworten
Was zeichnet ein gutes Unkrautvernichtungsmittel aus?
Chemische Unkrautvernichtungsmittel sind grundsätzlich umstritten. Dennoch gibt es Produkte, die mit ihrer Wirkung überzeugen können. Ein gutes Unkrautvernichtungsmittel zeichnet sich vor allem durch die effektive Wirkung gegen viele Unkrautarten aus. Bereits wenige Anwendungen sollten ausreichen, um selbst hartnäckige Pflanzen zu beseitigen. Gleichzeitig müssen die Produkte allerdings schonend zum Rasen sein, keine Flecken auf den Steinen verursachen und keinen Lebewesen, etwa Bienen oder Schmetterlingen, schaden. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn die Anwendung sehr einfach ist und nur einmal im Jahr durchgeführt werden sollte. Dabei gibt es unterschiedliche Anwendungsarten: Einige Produkte besitzen einen Sprühkopf, der die bequeme Dosierung ermöglicht. Andere Mittel müssen in die Gießkanne gefüllt und gemeinsam mit dem Wasser gegossen werden, was die punktuelle Anwendung erschwert.
Wann sollte Unkrautvernichtungsmittel gespritzt werden?
Unkrautvernichtungsmittel sollten in der Regel im Frühling oder Frühsommer angewendet werden. Zu dieser Zeit bieten die Blätter des Unkrauts ausreichend Fläche, um das Mittel aufzunehmen, gleichzeitig ist der Wachstumsprozess allerdings nicht abgeschlossen. Das ist wichtig, damit das Unkrautvernichtungsmittel bis in die Wurzeln vordringen kann, um diese nachhaltig zu zerstören. Wenn Sie das Produkt im Frühjahr anwenden sollten Sie sicherstellen, dass es nachts nicht mehr friert, da die Wirkung sonst ausbleiben kann. Wir empfehlen Ihnen daher, nicht vor Mai mit der Nutzung der Produkte zu beginnen. Zudem ist es erforderlich, dass die Pflanze gut gewässert ist. Regen sollte für die nächsten acht Stunden ausgeschlossen sein, da er das Mittel von den Blättern wieder abwaschen kann. Vermeiden Sie allerdings auch die Anwendung in der prallen Sonne. Der späte Nachmittag ist daher ein guter Zeitpunkt.
Wie wirkt ein Unkrautvernichtungsmittel?
Unkrautvernichtungsmittel werden in der Regel auf die Blätter des Unkrauts aufgetragen, wo sie von der Pflanze aufgenommen werden und in den Stoffwechsel eingreifen. Meistens wird die Nährstoffzufuhr eingeschränkt, sodass das Unkraut nicht mehr überleben kann und abstirbt. Je nach Pflanzenart können Sie die ersten Ergebnisse nach zwei Tagen oder gar erst nach vier bis sechs Wochen feststellen. Achten Sie auf die Anwendungshinweise des Unkrautvernichtungsmittels: Einige Produkte werden auch dem Gießwasser hinzugegeben, sodass sie über die Wurzeln aufgenommen werden.
Welche Unkrautvernichtungsmittel sind erlaubt?
Die Nutzung von Unkrautvernichtungsmitteln, auch Herbizide genannt, ist im heimischen Garten nicht zwingend verboten – allerdings auch nicht immer erlaubt. Laut §12 des Pflanzenschutzgesetzes (PflSchG) ist die Anwendung nur auf Flächen erlaubt, die landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt werden. Weiterhin gilt, dass die verwendeten Mittel zugelassen sein müssen und nicht an oder in Gewässern eingesetzt werden dürfen. Heißt: Wenn Sie Ihr Blumenbeet von Unkraut befreien möchten, ist das nicht verboten. Eine Anwendung auf der Terrasse oder Einfahrt ist hingegen nicht gestattet. Das Unkrautvernichtungsmittel kann nicht im Boden versickern, sodass es beim nächsten Regen in die Kanalisation und damit auch ins Trinkwasser gespült wird. Achtung: Es drohen Strafen von bis zu 50.000 Euro.
Wie gefährlich sind die Unkrautvernichtungsmittel?
Ein Unkrautvernichtungsmittel, das in aller Munde ist, ist Glyphosat. Hierbei handelt es sich um das am weitesten verbreitete Herbizid, das vor allem in der Landwirtschaft genutzt wird. Untersuchungen haben gezeigt, dass Glyphosat in vielen Lebensmitteln enthalten ist. Welche Auswirkungen dies auf den menschlichen Körper hat, konnte jedoch noch nicht zweifelsfrei belegt werden. Vergiftungserscheinungen sowie ein gesteigertes Risiko für Krebserkrankungen sind nicht ausgeschlossen.